Rundwanderung zu drei Ritterburgen an der Elsässischen Weinstraße

Vom malerischen Winzerdorf Kintzheim aus führt diese Rundwanderung zu drei mittelalterlichen Burgen des Elsass. Die größte davon ist ein Wahrzeichen der Region: Die Hohkönigsburg wurde als einzige der zahlreichen Burgruinen am Oberrhein wiederhergestellt. Während auf ihrem Bergfried ein kupferner Reichsadler im Wind schwebt, stürzen sich am Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung, an der Kintzheimer Burg, lebendige Adler und andere Greifvögel aus bis zu 400 Metern Höhe auf die Reste der Stauferburg.

Die Rundwanderung beginnt am Wanderschild an der Dorfausfahrt von Kintzheim in Richtung „Haut-Koenigsbourg“. Vom Parkplatz P5 geht es zu Fuß den Weg hinauf zur Bushaltestelle der Linie 500, welche den Bahnhof in Sélestat mit der Greifvogelwarte und der Hohkönigsburg verbindet. Die Shuttle-Busse ermöglichen es auch, sich nach dem Aufstieg wieder in die Nähe der Greifvogelwarte oder nach Sélestat zurückfahren zu lassen.

Von der Bushaltestelle aus folgt man der Beschilderung in Richtung „HautKoenigsbourg“, zunächst einem rot-weiß-roten Rechteck. Bis zur Burg geht es 5,1 Kilometer bergauf. Die Strecke ist gut ausgeschildert. Nach etwa zehn Minuten geht es über die Straße, rechts an einem Teich vorbei, nach weiteren fünf Minuten biegt man rechts auf einen Pfad ein und folgt diesem, bis die Straße wieder sichtbar wird. Dort folgt man dem Schild „Haut-Koenigsbourg auf der anderen Seite der Straße, auf dem europäischen Fernwanderweg „Hauptpfad der Vogesen“ – rotes Rechteck. Die Wanderzeichen des Vogesenvereins führen nacheinander an einer Bank vorbei, über eine Wegkreuzung im Wald und nochmals über die Straße. Bei einer weiteren Kreuzung mit der Straße geht es sowohl links als auch rechts zur Burg hinauf. Wir folgen der gelben Raute rechts bis hinauf zur Burg, auf dem „Pfad der Herzoge“.

Auf den Spuren der Burgarbeiter

Auf diesem Weg hat man bald einen herrlichen Blick über das Rheintal und ins Val-deVillé-Tal der Vogesen. Bei guter Sicht lässt sich in der Ferne sogar die schwarze Spitze des Straßburger Münsters erkennen. An der „Kalten Quelle“, überrascht die Inschrift auf dem Brunnen aus Vogesen-Sandstein: „Unsre Sprache rein und hell ströme wie des Berges Quell“. Der Spruch in deutscher Sprache stammt aus dem Jahr 1901, aus der Zeit also, in der Kaiser Wilhelm II die Hohkönigsburg wiederherstellen ließ. Während der Wiederherstellung der Burg von 1900 bis 1908 stiegen die Arbeiter täglich auf diesem und anderen Wegen vom Tal zur kaiserlichen Baustelle hinauf, um ihre Arbeit zu verrichten. Etwas weiter oben kreuzt der Fußweg nochmals einen Waldweg und die gelbe Raute führt schräg rechts auf den Weg zur Burg hinauf.

Nach einer Pause mit Ausblick über den Kayserstuhl bis zum Schwarzwald empfiehlt sich die Besichtigung der fast 900 Jahre alten Bergfestung. Wer früh genug gestartet ist, kann sich einer Führung in Deutsch anschließen, die täglich um 12 Uhr stattfinden.

Nach dem Verlassen der Hohkönigsburg bietet sich ein Abstecher zu den Ruinen der „Oedenburg“, also „verlassenen“ Burg, an. Von ihr aus sollen die Angreifer während der Belagerung von 1633 den hohen Garten der Hohkönigsburg beschossen haben. Heute sind noch Reste des Bergfrieds, des Wohnbaus, der Schild- und Ringmauer zu sehen. Am Ausgang der Hohkönigsburg geht es hierfür geradeaus, an der Südseite der Hohkönigsburg entlang. Ein roter Ring als Wegzeichen, der bald erscheint, bestätigt den richtigen Weg. Nach etwa 7-10 Minuten gehen rechts davon Pfade ab, von denen zwei nach wenigen Metern hoch zur etwas versteckt liegenden Ruine führen.

Zurück über die Lebkuchenhütte

Der Rückweg beginnt am Kiosk an der Straße, an dessen rechter Mauer die Wanderzeichen angebracht sind. Das rot-weiß-rote Zeichen in Richtung Danielsrain führt zu einer Lichtung mit dem „Abri Pain d´Epices“, der „Lebkuchenhütte“. Sie wurde während der Wiederherstellung der Hohkönigsburg als Schutzhütte für die Arbeiter gebaut und nach den Lebkuchen benannt, die ein Bäcker aus Châtenois damals täglich für die Arbeiter an diesen Ort lieferte.

Unterhalb des „Abri“ geht es weiter auf dem Weg mit dem roten Kreuz in Richtung Wick, am „Totermann“ vorbei. Etwa eine dreiviertel Stunde nach der Lebkuchenhütte gelangt man an die Autostraße D159. Etwa 30 Meter vor der Straße zeigt das rote Kreuz, das man hier leicht übersehen kann, scharf links in den Wald hinein, gemeinsam mit dem roten Rechteck in Richtung Wick. Auf diesem Weg gelangt man in etwa 10 Minuten nach Wick. Dort überquert man den großen Parkplatz des Affenberges geradeaus, geht dann nach links über die Parkplatz-Einfahrt hinweg. Links neben den Verkehrszeichen „Einfahrt verboten“ der Parkplatz-Einfahrt führt ein rot-weiß-rotes Rechteck in fünf Minuten zur Greifvogelwarte auf der Kintzheimer Burg. Die alten Mauern der ehemaligen Staufer-Burg aus dem 13. Jahrhundert sind von einem englischen Park umgeben und bieten eine pittoreske Kulisse für die jeden Nachmittag stattfindenden Flugshows mit Greifvögeln.

Wegzeiten

Kintzheimer Burg (260 m ü.M.), Hohkönigsburg (757 m ü.M.)

Hinweg etwa 1 h 30 min (ca. 5 km), zurück etwa 2 h

Abstecher zur Oedenburg: etwa 20 Minuten

Hohkönigsburg: täglich geöffnet außer 1.1., 1.5. und 25.12. Unterer Burghof, Bewirtung, Toiletten und Picknickplätze frei zugänglich. Im Sommer täglich um 12 und 15 Uhr Führungen (60 min) auf Deutsch.

Kintzheimer Burg: Greifvogelwarte täglich geöffnet bis 3. November, Beginn der Flugshows (45 min) im Juli/August spätestens um 17 Uhr, im September werktags bis 16 Uhr, sonntags bis 17 Uhr, im Oktober täglich spätester Beginn 15.45 Uhr.

Wanderkarte des Vogesenclubs, erhältlich in den Geschäften vor Ort oder zu bestellen z. B. über das Landkartenhaus Freiburg,

„Carte Club Vosgien – IGN, Sélestat-Ribeauvillé – Haut-Koenigsbourg, Top 25 – 3717 ET“

Wanderbus

Bis 12. September verbindet die Buslinie 500 sieben Mal täglich den Bahnhof von Sélestat mit der Hohkönigsburg und der Greifvogelwarte (Kintzheimer Burg) sowie dem Affenberg (danach bis zum 26.12. an den Wochenenden und an französischen Feiertagen). Hier finden Sie den Fahrplan.

Club Vosgien

Die „Fédération du Club Vosgien“ ist ein französischer Wanderverband mit Schwerpunkten im Elsass, im östlichen Lothringen und in der nordöstlichen Franche-Compte. Er zählt 113 Ortsgruppen und etwa 34000 Mitglieder. Der Verein hat sich die Pflege von knapp 19 000 km Wanderwegen zur Aufgabe gemacht. Die Wegzeichen werden von über 760 Mitgliedern ehrenamtlich angebracht. Der Verein bewirtschaftet 26 eigene Wanderherbergen und unterhält 67 Schutzhütten. Neben der Förderung des Wandertourismus widmet sich der Vogesenclub auch anderen Naturaktivitäten wie Klettern und Skisport sowie dem Naturschutz. Der Verein publiziert Wanderführer und Wanderkarten, als Mitteilungsorgan wird die dreimal jährlich erscheinende Zeitschrift „Les Vosges“ herausgegeben. Über die Homepage können auch Wanderkarten bestellt werden. www.club-vosgien.eu

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